kommentare zu filmmusiken
von wolfgang in der wiesche
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... ein wort über die musik
in deborah phillips‘ filmen...
sie hat in fast allen filmen mit
wolfgang in der wiesche zusammengearbeitet, ein glücksfall, wie ich
finde. ... die musik hat eine eigenständigkeit der ausdrucksweise,
und gleichwohl ist sie präzise an den rhythmus des schnitts gebunden,
an die atmosphäre der bilder.
santoor
in santoor
nimmt der komponist die portraitierte musik auf, flicht motive in seine
eigene musik ein, in keinem moment biedert er sich an, er behält seine
eigenständigkeit und moduliert den rhythmus der bilder. er schmiert
nicht emotional zu, wie wir es oft erleben, sondern setzt eher einen eigenen
akzent, mehr noch, bleibt völlig eigenständig und gleichwohl harmoniert
seine musik wunderbar mit der bilderfolge, deren versteckter emotionalität.
mosaïc
es singt saadet türköz aus kasachstan,
in istanbul aufgewachsen, – ein volkslied und islamische gebete; im letzten
drittel singen zwei kantoren einer marokkanischen synagoge jüdische
psalmen: david suissa und jacob wizman. die musik hat wieder wolfgang in der wiesche komponiert, der die musikalischen
motive und die begleitenden instrumente aufgreift und in die eigene komposition
einarbeitet. er unterstreicht die filmischen verfahren mit eigenen elementen,
die kamerakreise im ersten teil durch eine art knarren eines rades, das bei
jeder umdrehung ein geräusch von sich gibt, im zweiten teil meint
man, das schnarren von zahnrädern zu hören, während im dritten
teil die überlagerungen des verschiedenartigen sich wie radiosignale
in die welt gesandt anhören, die in ein netz von surrtönen eingebunden
werden. wie von weit her durch die mauern eindringend kann man noch straßengeräusche
hören. und als das einzige lebewesen, eine katze, im bild auftaucht,
hören wir die beiden kantore miteinander reden. so bindet die musik
die bilder wieder in ein alltagsleben ein.
angela haardt
kuratorin für medienkunst, ehem. leiterin der kurzfilmtage oberhausen
(1990 bis 1997) u.a.
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wolfgang in der wiesche
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